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SAXI Technik und Reparatur

Erfahrungsbericht: 
Wechseln aller Getriebe- und Motorlager  am roten Saxi 09/2008 und weitere Arbeiten
Fotos gibts auf Nachfrage bei saxi ät online de

Ausbau Motor/Getriebe

Zum Ausbau des Elektromotors muss das gesamte Getriebe ausgebaut werden, da man den E-motor sonst nicht abnehmen kann.

  • zuerst muss das rechte Armaturenbrett entfernt werden. Es ist mit einigen Schrauben befestigt
  • Dämmschaumstoff entfernen
  • Drehstromkabel am Elektromotor lösen (Deckel Verteilerkasten abnehmen, Kabelschellen lösen und Kabel durch Lösen der Messingmuttern abnehmen und herausziehen)
  • Datenkabel des Elektromotors von der Steuerung abnehmen (2 Schrauben am D-Substecker) und durch Umwickeln am Verteilerkasten sichern
  • 2 Massekabel am Getriebe unten und zur Steuerung oben abschrauben und sichern
  • Beide Flanschscheiben vom Getriebe lösen (je 6 Inbus), Achswellen nach vorne legen und Lager vor Verschmutzung schützen
  • Befestigungsschrauben Elektromotor am Getriebe lösen (6 Inbus), da der Komplex jetzt noch fest ist
  • Motor unterstützen, Riemen durchziehen zum Anheben, dann:
  • ggf. Getriebeöl ablassen (Inbusschraube rechts unten). Dazu muss man eine stabile Plastikfolie in die Bodenmulde legen, und das auslaufende Öl mit irgendeiner Pumpvorrichtung - Pferdespritze! - absaugen. Das Öl kann auch nach Ausbau des Getriebes abgelassen werden. Geht dann ohne Sauerei.
  • Karosseriebefestigungen lösen: je 2 am Boden und am rechten Batteriekasten. Positionen der Gummischeiben gut merken!
  • oberen Karosseriewinkel vollständig lösen (3 M8-Schrauben. Dazu müssen vom Radkasten die Schrauben gegengehalten werden. Ich hab mir dann innen Schlitze gefräst, dadurch konnte ich von innen mit dem Schraubenzieher gegenhalten)
  • Komplex vorsichtig (Datenkabel!) aus Karosseriewand herausheben und gleich so drehen, dass der Elektromotor nach hinten zeigt. Auf Achswellen achten! Am besten ein Vlies unterlegen.
  • Ich habe jetzt den Elektromotor, der ja schon lose ist, vorsichtig aus dem Getriebe herausgedreht. Am besten hat das funktioniert, wenn der Elektromotor schräg nach unten zeigt. Darauf achten, dass nicht verkantet wird, sonst wird der Zusammenbau schwierig.
  • Getriebe immer aufrecht halten, damit evt. vorhandenes Getriebeöl nicht aus der Öffnung läuft

Zerlegen des Elektromotors (DKF 112 MI 1604)

  • rückwärtige Platte abnehmen (3 Schrauben) - jetzt sorgfältig, dass kein Kabel abreisst:
  • Sensorplatine abnehmen (2 Schrauben, Achtung - hinter der mittleren sitzt eine Feder) und am Temperatursensorkabel, das in den Motor führt, hängen lassen
  • Streifenscheibe: Position markieren, dann abnehmen (2 Schrauben)
  • 3 Lagerplattenschrauben aufdrehen (Inbus), diese Schrauben ziehen von innen die Lagerplatte nach hinten
  • Sensorplatine wieder mit einer Schraube fixieren
  • Position des Montagewinkels markieren, dann
  • 4 Motorschrauben abnehmen (das sind die langen Schlitzschrauben, die den Motor zusammenhalten - Achtung, 2 Schrauben sind etwas länger, weil sie noch den Winkel halten!)
  • beide Lagerschilde Stellung markieren!
  • Hintere Motorwand heraustreiben, ohne zu verkanten. Das Lager verbleibt an der Achse und wird beim heraustreiben aus der Motorwand geschoben. (Ich hab das unprofessionellerweise mit Hammer und Schraubenzieher gemacht. Als die Motorwand 1mm heraus war, hab ich mit 2 Schraubenziehern an den Schraubenlöchern herausgehebelt)
  • das hintere Lager (6206,C3,geschlossen) lässt sich nun leicht abziehen und auswechseln)
  • Vordere Motorwand heraustreiben, ohne zu verkanten. Achtung, nach 2mm ist das Ganze lose!
  • vorsichtig die vordere Motorwand mit dem angehängten Läufer aus dem Motor ziehen.
  • Ritzelschraube lösen, Ritzel nach Erhitzen abziehen, es ist auf einem Konus aufgeschrumpft. Dazu braucht man einen geeigneten Abzieher, damit die Zähne nicht abbrechen (ist mir passiert!). Wenn man den nicht hat, dann geht es so (war meine erste Arbeit): Kugellager zerstören (Herausnehmen von Käfig, dann Kugeln), dann Lagerinnenring mit Flex (dünne kleine Scheibe) vorsichtig auftrennen. Nun lässt sich mit einem geeigneten Parallelabzieher das erhitze Ritzel zusammen mit dem Lagerinnenring abziehen. Saß bei mir fürchterlich fest.
  • vorderes Lager (6205, C3, offen) abziehen. Bei Auftreiben des Lagers auf die Achse das Lager nicht zu weit hineintreiben, da sonst die Abstände nicht mehr stimmen
  • alternativ - wenn man einen richtig flachen Abzieher hat und das Lager am Ritzel nicht gewechselt werden soll - kann man das Ritzel auch direkt abziehen. Achtung, dass der Abzieher gleichmäßig aufsitzt. Mir ist eine Ecke eiens Zahns abgebrochen, als ich das Ritzel mit zwei Meißeln (zu hart!) raushebeln wollte. Geht so nicht! Und beim späteren Abziehen mit einem flachen Abzieher ist auch noch eine kleine Kante abgegangen. Also - empfindlich ist das Ritzel schon!
  • der Motor muss sich nach dem Zusammenbau leicht drehen lassen. Natürlich braucht die schwere Masse Kraft, um in Schwung zu kommen. Zäh darf es aber nicht gehen, sonst sind die Lager axial verspannt.
  • Nach Auskunft einer Elektromotorenwerkstatt darf das Lager am Ritzel nicht verklebt werden, da es ein Loslager ist.

Motorhalterung

  • der Motor-Getriebekomplex ist an 4 Punkten mit der Karosserie verbunden:
    • 2 Gummipuffer am Boden, hier sind 2 Nasen ausgeformt
    • 2 Gummipuffer an der rechten Karosseriewand. Hier findet die Kraftübertragung über einen Eisenwinkel (Motor) und 2 Gummipuffer auf einen Aluwinkel statt, der mit 3 Schrauben über 3 Aluhülsen an der Karosseriewand angebracht ist. Da hier vertikale Kräfte wirken, kann sich die Befestigung in der Wand lose nackeln. Dadurch bekommt der Motor mehr Spiel und ruckelt. Überhaupt sollte der Komplex sehr fest angezogen werden…

Einbau Funkfernbedienung

  • Eine Funkfernbedienung lässt sich leicht hinten oben rechts (i.F.) hinter die Blende der Türmechanik einbauen. Ich habe eine billige FB für ca. 20 Euro bei ebay bekommen. Sie besitzt Schaltrelais für auf/zu/Blinker. Die entsprechenden Anschlüsse sind im Saxi auf der rechten Seite (ggü. Türmotor) per Lüsterklemme zugänglich und müssen nur angeklemmt werden. Sollte die Batterie der FB leer sein, muss immer eine 2.Möglichkeit der Türöffnung möglich sein!

Eintragung Standardräder und -reifen vom VW-Polo

(01/2009) Da die Originalreifen (Michelin/Proxima) offenbar nicht mehr hergestellt werden und die 14„-Felgen (Esoro) auch eine Spezialanfertigung sind, stellte sich die Frage nach Ersatz für Winterräder:

  • geeignet sind die Stahlfelgen vom Polo 86C. Sie haben aber nur 13“ und kommen bei den Hinterrädern zu nah an die Achsaufhängung. Daher müssen entsprechende Distanzscheiben montiert werden. Das Ganze dann natürlich in den Fahrzeugschein eintragen lassen. Das Ganze sieht dann zulassungsgfähig so aus:
    • 4 Felgen 4,5Jx13H2 ET35 vom alten VW-Polo 86
    • 4 Reifen 145/70R13 71L, Standardgröße normale Winterreifen bzw. Sommerreifen
    • 2 Distanzscheiben vorne je Rad 20mm dick, radseitig 57,1mm (VW-Polomaß), autoseitig 56,0mm Nabendurchmesser
    • 2 Distanzscheiben hinten je Rad 25mm dick, radseitig 57,1mm, autoseitig 56,0mm Nabendurchmesser

Es gibt z.B. bei spurverbreiterung.de spezielle (aber teure) Adapterscheiben von 57,1mm auf 56,0mm auf Bestellung zu kaufen. Ich habe mir Standarddistanzscheiben (beidseitig 57,1mm) über ebay besorgt, ebenso dort günstige Zentrierringe, die von ca. 59mm auf 56,0mm verringern. Die Distanzscheiben habe ich innen auf das äußere Zentrierringmaß ausdrehen lassen. Die vorderen Distanzscheiben wurden nur aus optischen Gründen montiert, sonst wären die Räder vorne und hinten unterschiedlich weit herausgestanden. Allerdings musste ich vorne die Karosseriekanten etwas abfräsen.

Der TÜV-Prüfer hat sich die Daten notiert, eine einfach Kurvenprobefahrt gemacht und mir dann für 37 Euro die Zulassung ausgedruckt. Diese Bedingungen hat er hervorgehoben: korrekte Zentrierung, Profil nicht über Karosserierand, Reifen darf nicht „anstehen“. Die Eintragung im Amt hat dann 11 Euro gekostet.

  • es soll auch die Zulassung von Smart-Felgen geglückt sein (Saxi Freudenstadt)

Ersatzteile

  • Zündschloss: Lancia Y10
  • Blinker vorne: Nissan
  • Federbeine vorne: Nissan
  • Leuchten hinten, Scheinwerfer vorne: Hella
  • Bremsscheiben: VW-Polo 6N0615301WWO
  • Bremsbeläge vorne: VW-Polo 867698151
  • Bremssattel vorne: VW 6N0615123/124 (VW Polo)
  • Handbremszug: VW 171609721 C (vom Golf 1), Feder muss gekürzt werden
  • Gurtschluss Fahrersitz: Fiat UNO 146 (Halterung hinbiegen)
  • Fahrersitz evt. vom Punto 176 ?

Elektrik

  • beim Rekuperieren und vollen Batterien kreischt die Steuerung, da sonst die Spannung zu hoch werden würde. (Da dies bei mehreren Saxis übereinstimmend berichtet wird, gehe ich davon aus, dass das kein Defekt ist…)
  • die Kennlinie des Brusa-Ladegeräts NGL412 ist frei programmierbar (DOS-Programm und serielles Kabel)

Sonstige Infos

  • Getriebeöl SAE 70W80, Füllmenge 0,8l (lt. Comex)
  • die seitlichen Schlitze vorne unten sind für die Zuluft der Belüftung vorgesehen. Der Lüfter sitzt auf der linken Seite vor dem Vorderrad und holt sich frische Luft vom linken Schlitz.
  • der Elektromotor ruckelt bisweilen bei Lastwechseln. Das wurde mir auch von einem anderen Saxi bestätigt. Ich denke, hier kommen sich Motorregelung (durch optische Streifenscheibe hinten am Motor) und Spiel in der Achsführung (Getriebe, Achszähne usw.) in die Quere. Je weicher der Motor aufgehängt war, desto schlimmer war das Ruckeln.

Siehe auch

Links

saxi_technik_und_reparatur.txt · Zuletzt geändert: 2012/09/17 13:28 von saxi