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Kategorie Biokraftstoffe und aus den Kategorien: Wissenswertes

Biokraftstoffe

Definition und Erklärung

Biokraftstoffe sind Kraftstoffe, die aus Nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Dies geschiet am einfachsten durch die direkte Verwendung von Öl. Mechanisch ausgepresst evetuell unter Wärmezugabe die aber unter 100° bleibt (Regional). Aufwendiger durch Vergärung der ganzen Pflanzen siehe Bioethanol mit höheren Energieaufwand. Oder durch komplizierte technische Syntheseverfahren wie Carbo-V-Verfahrens mit anschliesender Fischer-Tropsch-Synthese, siehe BtL.

Biokraftstoffe haben noch ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Dezentral Erzeugt oder überregional bis global erzeugt.

Deshalb ist es schwierig mit dem Wort Biokraftstoff eine umfassende Bewertung abzugeben.

Liste der gebräuchlisten Biokraftstoffe

Argumente für Biokraftstoffe

Neutrale Betrachtung von Biokraftstoffen

Nachhaltiger Biokraftstoffanbau ist eng mit nachhaltiger Energiewirtschaft verwoben und sollte ganzheitlich betrachtet werden. Biokraftstoffe haben nicht zwangsläufig etwas mit der Großindustrie zu tun. Aber Industrie und Politik versuchen, das Image der Biokraftstoffe zu nutzen, da der unkritische Nutzer das Wort Biokraftstoffe nicht differenziert.

Biokraftstoffe, die dezentral genutzt werden, müssen im Einklang mit Klima und Bodenverhältnissen der Anbauregion sein (keine Palmen in der Schweiz dezentrales Rapsöl-Blockheizkraftwerk).

Regionale Erzeuger kennen Ihren Gegebenheit und Arbeit wird vor Ort in nachhaltiger Weise geschaffen oder erhalten.

Regionale Erzeuger werden langfristig planen, da sie in der Regel aus bäuerlicher Struktur kommen, die für Generationsdenken bekannt ist. Fruchtfolgenplanung ist dort seit Jahrhunderten ererbtes Wissen die *Drei Felderwirtschaft* ist seit Karl dem Großen bekannt.

Kritische Argumente zu Biokraftstoffen

  • Ein allgemeines Problem bei Biokraftstoffen ist der hohe Flächenbedarf für die Produktion, der wenn man den Nettoertrag, den Fruchtwechsel usw. beücksichtigt beim Mehrfachen der Fläche von Deutschland liegt, wenn man den jetzigen Treibstoffbedarf decken wollte.
  • Ein weiteres Problem ist die Verdrängung der Nahrungsmittelproduktion, da die Nutzung von Ackerfläche zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe die Anbaufläche für Nahrungsmittel verringert. Auch ist jetzt schon klar, dass die Preise für Kraftstoffe interessanter sind, als die für Nahrungsmittel, zumal die für hungernde Menschen der 3ten Welt bezahlbare Nahrungsmittel. Eine grosse Verbreitung des Anbaus von Energiepflanzen könnte eine Verschäfung des Hungers hervorrufen. Dem steht eine derzeitig latente Überproduktion an Nahrungsmitteln gegenüber, die allerings nicht verteilt wird.
  • Der hohe Flächenbedarf bei der Biokraftstoffproduktion führt auch zu großen Umweltschäden im Ausland. So werden in Brasilien Millionen Hektar Regenwald gerodet, um Biokraftstoffe herzustellen. Der Vorteil der Biokraftstoffe beim Klimaschutz verliert dort dadurch jedes Fundament.
  • Weiter ist davon auszugehen, dass vom Anbau bis über Produktion bis zum Transport ökologische Richtlinien nicht eingehalten werden. Schon allein, da von der beteiligten Industrie realistischer Weise nur eine Gewinnmaximierung zu erwarten ist.
  • Anbauproblem: Düngung, Spritzmittel, Gentechnik, Monokultur. Jedes einzelne dieser Problemfelder kann im konkreten Fall vorhandene ökologische Vorteile von Biokraftstoffen zunichte machen: Z.B. kann durch den Einsatz von Dünger eine Emission von Lachgas entstehen, welches 300 mal stärker Klimarelevant wirkt, als CO². Biodiesel-Bilanz und wikipedia: Ethanolmotoren

„Zum Beispiel findet man bei Kraftwerken mit zirkulierender Wirbelschichtfeuerung, die verfahrensbedingt geringe Stickoxidemissionen aufweisen, sehr große Lachgasemissionen. Ähnliches gilt bei Kraftfahrzeugen mit geregeltem Dreiwegekatalysator, über deren Auswirkungen auf das globale N²O-Budget noch Unsicherheit besteht. Da der Anteil der Katalysatorfahrzeuge aber weltweit weiterhin ansteigen wird, kann auch in den nächsten Jahren beim Einsatz der heutigen Dreiwegekatalysatoren mit einem deutlichen Anstieg der Kfz-bedingten N²O-Emissionen gerechnet werden.“

  • Ein Biokraftstoff muss nicht unbedingt umweltfreundlich sein, da bei der Verbrennung Schadstoffe enstehen können und werden, wenn sie in den jetzt existierenden Fahrzeugen eingesetzt werden. Der Ersatz von fossielen Rohstoffen ist auch unter diesem Gesichtspunkt nur sinnvoll, wenn das Ergebnis auch sauberer ist. (Eine Diskusion darüber ist vor dem Hintergrund der Alternative von leichten, Solarstom betriebenen Fahrzeugen nicht unbedingt zielführend!? Verbrauch „Wichtig ist nicht der Verbrauch, sondern die Umweltverschmutzung“. Genau Solarstrom Nachts um halbeins ;-) )
  • Die meisten Studien weisen darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, durch „Alternativ-Kraftstoffe den weltweit zunehmenden Spritbedarf in nennenswertem Umfang abdecken“ zu können. Es muss also befürchtet werden, dass Biokraftstoffe nur ein weiteres Feigenblatt sind, um das existierende Mobilitätsverhalten zu rechtfertigen und nicht zu ändern.

Die Bilanz wird also schnell negativ. Wie so oft, beim Gewinnstrehben der Industrie. (Siehe auch BLT und Biodiesel hier und in Wickipedia)

Siehe auch die Fakten unter Berechnung Rapsenergiertrag und BtL.

In einem sind sich Kritiker und verantwortungsvolle Beführworter einig: Es bleibt nur die Möglichkeit zu sparen. Da sind wir dann wieder bei kleineren, leichteren Fahrzeugen.

Siehe auch

Links

biokraftstoffe.txt · Zuletzt geändert: 2008/05/30 21:48 (Externe Bearbeitung)