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puli

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Artikel aus den Kategorien: Fahrzeuge

Puli

Auch Pinguin gerufen.

Der Puli wurde von einer ungarischen Gabelstaplerfirma hergestellt. 60V in Form von 6V Blocks; Hinten 6 vorne 4 ergab eine gute Gewichtsverteilung. der 7Kw Reihenschlussmotor mit fester Übersetzung auf der Vorderachse bringt genügend Leistung für 75Km/h. Die 10„ Reifen sind bei schlechten Wegstrecken weniger gut. Der Steller hat eine 2 stufige Feldschwächung für mehr Speed. Ohne die läuft er mit ca 60A ca 55Km/h und sehr weit. Der Trafolader ist auf Säurebatterien eingestellt. Als Akku-Anzeige dient eine Art Leuchtdiodenbalken im Tacho.

Technische Daten:

(aus Andreas’ Elektroauto-Seite leider nicht mehr online)

  • 10 Stück Trojan TE35 Deep Cycle 6 V/190 Ah(5h) 500 min @ 25 A Blei-Batterien Masse 330 kg
  • 7,4 kW, 60V Gleichstrommotor
  • elektronische Steuerung mit zweifacher Feldschwächung (MOS 30 von Elektrosistem s.r.l.)
  • Thyristor-Ladegerät für 230 V, 50 Hz, 10 A, max. Ladestrom 15 A bei 72 V (hier ist noch viel zu verbessern!)
  • Magnetronic DCC 4000 Batterieüberwachungsgerät (nachgerüstet)
  • Trumatic E1800 Flüssiggasheizung, 440 g Gasflasche, funkgesteuert
  • feste Untersetzung mit Differential (Frontantrieb)
  • Fahrtrichtungswechsel durch Schalter (Vorwärts - Aus - Rückwärts)
  • 10 Zoll-Räder mit Trommelbremsen (wie beim Morris Mini)
  • GFK-Karosserie auf Stahlrohrrahmen (verzinkt) mit Blechdach
  • zulässige Höchstgeschwindigkeit 62 km/h
  • Energieverbrauch ca. 12 kWh/100 km (Energieequivalent zu 1.1 l Diesel)
  • Leergewicht 650 kg
  • Zuladung 200 kg
  • 2 Sitzplätze
  • Platz für 4 Bierkästen hinten :-)
  • Reichweite ca. 60-70 km (Stadtverkehr)
  • Länge 2460 mm (darf quer parken!)
  • Breite 1400 mm
  • Höhe 1530 mm
  • Steuern 28.12 EUR/Jahr

Puli in Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Puli

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Herkunft und Geschichtliches

Der Puli gehört zu den ungarischen Hirtenhunden und hat ein sehr markantes Fell (siehe unten). Bei Ausgrabungen in Mesopotamien hat man bis zu 4000 Jahre alte Amulette mit Abbildern gefunden, die dem Puli sehr ähnlich sehen. Damit gehört er zu den ältesten bekannten Hunderassen. Besonders verbreitet hat sich der Puli in Ungarn, wo auch die Ahnen der heutigen Pulis gezüchtet und als Hütehunde gehalten wurden. Ein ungarisches Sprichwort lautet: „Der Puli ist kein Hund, er ist ein Puli“. Zu den bekanntesten Pulibesitzern gehören Heinz Rühmann mit seinem schwarzen Rüden „Arpad“ und Thomas Gottschalk, der einen weißen Puli besitzt.

Bild

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Erfahrungsbericht

(aus Andreas’ Elektroauto-Seite leider nicht mehr online)

Das Fahrzeug ist, nachdem ich die elektronische Steuerung nachgestellt habe, sehr flink, ohne dabei die Batterien zu überlasten. Ich kann die Stromanstiegsgeschwindigkeit (= Beschleunigung), eine Strombegrenzung und sogar die Stromabfallgeschwindigkeit (vermeidet Ruckeln beim plötzlichen „Gas“-wegnehmen) einstellen. Gleichstrommotoren haben ein erhebliches Anzugsmoment, so dass der Stromanstieg begrenzt werden muss. Wenn ich bei dieser Einstellung nicht aufpasse, gibt es schwarze Streifen an den Kreuzungen. Bei Regen rutschen die Räder trotzdem beim Anfahren leicht durch, mit etwas Übung ist das aber kein Problem. Auf den ersten 5 m hänge ich so jeden PS-Boliden ab :-)

Eine regenerative Bremse, sprich Bremsen durch die Generatorwirkung des Motors, ist wünschenswert. Der ganz grosse Vorteil dieser Bremse ist, dass sie nicht blockieren kann. Ausserdem schont diese Bremse im Stadtverkehr die Bremsbeläge und verlängert das Batterieleben durch rasches Teilnachladen. Der Tavria hat so etwas, beim Puli ist sie mir aber zu teuer.

Im Stadtverkehr ein flüssiges Fahren ohne weiteres möglich. Das Befahren der Autobahn ist zulässig, erfordert mit Ausnahme der Berliner Stadtautobahn (vor allem wegen der dort herrschenden hohen Verkehrsdichte und relativ geringen Geschwindigkeit) aber etwas Mut. Manche Autofahrer sind etwas unaufmerksam und merken nicht die geringe Höchstgeschwindigkeit des Puli.

Der größte Vorteil ist der geringe Parkraumbedarf (Ich wohne in der zugeparkten westlichen Innenstadt von Berlin) und der extren kleine Wendekreis von weniger als 7 m. Durch den recht großen Kofferaum von ca. 250 l ein praktisches Stadtauto (Es passen mindestens 4 Bierkisten hinten rein!) Das Fahrzeug ist sehr übersichtlich gebaut (auch wenn es von aussen einen nicht sehr gefälligen Eindruck macht) und erlaubt einfaches Manövrieren. Bedingt durch seine geringe Lärmentwicklung muss ich etwas aufpassen: Fussgänger und Radfahrer überhören den Puli leicht. Beim Wenden auf der Strasse gibt's manchmal auch verblüffte Gesichter. Unaufällig ist dieser Wagen ganz bestimmt nicht!

Bislang hatte ich noch keine Panne. Bislang… das war einmal. Mitte März 2001 ist er fast abgebrannt. Und ich hatte keinen Löscher mit. Aber nur fast - ich konnte das Feuerchen der Motorkohlen noch ausblasen (!). Zwei der vier Kohlenhalter waren arg beschädigt. Der Kohlenhalter und der Kollektor mussten repariert und überarbeitet werden. Dazu musste der Motor ausgebaut werden, was mit einer Hebebühne kein grosses Probem ist, solange man den Puli genau zwischen die Hebearme fährt. Er ist fast zu klein für die üblichen Bühnen in den Autowerkstätten. Jetzt fährt er wieder mit neuen Kohlen, eine Sonderanfertigung zu recht kleinem Preis. Die vordere Beleuchtung wurde bei der Gelegenheit durch Relais und neue Kabel verbessert, jetzt hat das Funzeln ein Ende!

Mitte Mai 2002 hat sich das Drahtseil des linken Fensterhebers durchgescheuert. Dadurch fiel die Scheibe nach unten und konnte nicht mehr hoch gekurbelt werden. Eine Notreparatur war möglich, ich habe das Seil an der Klemme am unteren Fensterrand doppelt festgeklemmt. Am nächsten Wochenende habe ich dann ein neues, plasteverkleidetes Seil eingebaut. Nach drei Versuchen hatte ich die richtige Länge und den richtige Seilweg heraus und meine Scheibe ging wieder hoch und runter, nur besser als zuvor! Leider war die Reparatur nicht von Bestand: Im September 2002 habe ich ein neues Edelstahl-Seil einziehen müssen.

Anfang Juni 2002 musste ich dann zwei Unterleg-Scheiben am Schliessblech der Fahrertür anbringen, da das Alu-Teil schon arg verschlissen ist und die Tür von selbst aufsprang. Ursache ist die etwas zu kurze Tür. Das Gussteil am Rahmen wird nur zu etwa 2 mm benutzt, 5 mm wären besser. Mit den Scheiben sind es jetzt 4 mm.

Der Wasserverbrauch der konventionellen nassen Akkumulatoren ist erstaunlich gering (etwa 10 Liter pro Jahr) und bedingt nur einen sehr geringen Wartungsaufwand. Öl gibts beim Puli nur im Getriebe, und da bleibt es auch drin. Trotz der nassen Batterien habe ich auch bei Frost keine Reichweitenprobleme. Bei Kälte beschleunigt der Wagen etwas behäbiger, bei regelmässiger Nutzung bleiben die Batterien aber hinreichend warm.

Die Standheizung ist im Winter sehr angenehm, aber ausser bei strengem Frost zur Scheibenheizung entbehrlich. Viel wichtiger ist sie bei nassem Wetter, da sonst die Sicht durch beschlagene Scheiben ständig eingeschränkt wird. Die vorhandene Funkfernsteuerung ist überflüssig und dient bestenfalls zum Erschrecken von Passanten durch die Fernbedienung der Hupe. Der Gastank (eine Kleinflasche mit 400 g Inhalt zum Selberfüllen) ist etwas zu klein, vor allem das Auffüllen ist nichts für schwache Nerven. Zum Glück habe ich als Chemiker den Umgang mit gefährlichen Stoffen gelernt.

Elektroautos erziehen durch ihr Reichweitenproblem zu vorausschauenden, energiesparenden Fahren. Manchem Drängler wüschte ich auch diese Erfahrung… Rasen geht höchstens in der 30er Zone (neulich hat es mal geblitzt, muss aber ein Versehen gewesen sein!), macht mir aber wenig Freude, vor allem wenn ich an die dann bald fällige Batterierechnung denke. Das geringe Risiko wird von den Versicherern durch sehr preiswerte Spezialtarife (ohne SF-Rabatte) honoriert.

Kurz: Ein ideales Stadtauto, wenn man eine Steckdose zum Laden hat.

Nach zwei Jahren und neun Monaten habe ich am 07.September 2000 die DETA-Akkus durch neue Varta-Akkus ersetzt. Nach etwa 10000 km waren die Akkus völlig verschlissen, die Reichweite hatte sich dramatisch innerhalb weniger Wochen von gut 60 km auf gerade mal 30 km reduziert. Die Platten sind (durch die Stöpselöffnungen gut zu sehen) völlig zerbröselt und nehmen nur noch sehr unwillig unter erheblichem Gasen und Überspannung Ladung an. Die 10000 km mit einem Batteriesatz sind nicht sehr viel. Ich nehme an, dass das Ladegerät durch seine Tendenz zur Überladung und damit zu überflüssiger Gasung (der Wasserverbrauch war erheblich gestiegen, etwa eine Verdoppelung gegenüber neuen Akkus) viel zum etwas vorzeitigen Verschleiss der Akkus beigetragen hat. Die neuen Akkus werden durch eine Schaltuhr vor dem Ladegerät jetzt besser geschützt. Die Akku- und Stromkosten sind trotzdem immer noch geringer als die Benzinkosten eines vergleichbaren Benzinautos, die Wartungskosten habe ich dabei nicht einmal eingerechnet. Es rechnet sich also trotzdem Elektroauto zu fahren!

Die neuen Akkus sind jetzt schon fast 13000 km gefahren (27.06.2002) worden. Ihr Alter ist am inzwischen (seit ca. 10000 km) höherem Wasserverbrauch durch das Nichterreichen der Ladeschlussspannung zu merken. Ursache dafür ist der durch die schleichende Plattenzerstörung steigende Innenwiderstand der Zellen. Die Reichweite liegt ohne die Akkus zu gefährden bei ca. 60 km. Die Selbstentladung hat ebenfalls zugenommen. Immerhin bin ich jetzt schon 2000 km mehr als mit dem vorherigen Satz gefahren.

Es ist mir endlich gelungen, Stoßdämper für hinten zu bekommen. Welch' neues Fahrgefühl!

Zwei Reifenpannen (langsamer Luftverlust) wegen poröser Schläuche haben mich an das Alter der Reifen unangenehm erinnert. Inzwischen sind neue drauf.

Im Feburar 2003 waren nach ca. 15000 km die Akkus völlig verschlissen. Die Reichweite ging auf ca. 20 km zurück. Der 3. Satz Akkus ist diesmal aus den USA: 10 Stück Trojan TE35 190 Ah(5h). Sie sollen gegenüber 350 Zyklen bei den Varta-Zellen 600 Zyklen aushalten. Noch sind sie etwas weich (d.h. ihr Innenwiderstand ist noch recht hoch) und deshalb ist die Höchstgeschwindigkeit sowie das Beschleunigungsvermögen bei höheren Geschwindigkeiten etwas vermindert. Die Reichweite ist aber wieder mindestens 50 km, weiter bin ich am Stück mit den neuen Akkus noch nicht gefahren.

Im August 2003 hat der Motor durch vorzeitigen Verschleiss eine Kohlebürste Schaden genommen. Nach Ausbau und Überdrehen des Kollektors sowie Instandsetzung des Halters für die Kohlebürsten lief er wieder. Die Bürsten mussten mit einer Laubsäge etwas an die Federn angepasst werden.

Am 31.10. blieb das Auto leider plötzlich mit einem Steuerungsdefekt liegen. Auf der Steuerplatine der Fridez Solar AG-Steuerung (Hersteller Elektrosistem s.r.l., ich suche Schaltbilder dafür!) habe ich 2 Transistoren und 2 Widerstände (waren abgebrannt) gewechselt. Nach Einbau trat der Fehler wieder auf. Eine weitere Fehlersuche ergab keine weiteren defekten Teile. Inzwischen bin ich mit „reverse engineering“ etwas tiefer in die Schaltung eingedrungen, mir fehlt aber noch der Überblick, was so einen Defekt auslösen könnte. Die Dioden und Transistoren sind alle ok (Wer weiss was SGS Thomson EK1038 sind?). Leider ist ein IC unkenntlich gemacht.

Die Reparatur der Steuerung habe ich aufgegeben, der Wagen wurde am 14.07.2005 verkauft. Ersatz ist der Solec Riva sowie seit 30.6.2005 ein SmartRoadster.

Es gibt den Puli-2E (Baujahr 1994), den etwas verbesserten Nachfolger meines Puli. Interessant ist vor allem die bessere vordere Beleuchtung und die daraus folgende kleinere Motorhaube. Sonst ist das Fahrzeug technisch unverändert.

Ersatzteile

Siehe auch

Links

puli.txt · Zuletzt geändert: 2008/07/22 19:36 (Externe Bearbeitung)