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CityEl Radlager

Verändert aus: http://www.ralfwagner.de/mini.htm → Technik → Radlager

Wer, wie, wo, was

Bei älteren Mini El / City El gibt es ab und zu Probleme mit Lagern. In frühen Serien wurden offenbar nicht gekapselte Radlager verwendet, die leider eine recht begrenzte Lebensdauer hatten.

Radlager sind in allen drei Bremsankerblechen, im Vorderrad und im rechten Hinterrad und in dem Motorhalter eingebaut.

Alle Lager sind Standardlager die man recht einfach bekommen kann, am einfachsten natürlich bei seinem freundlichen City-El Händler, oder in einem online Ersatzteil shop… Die Lager Kosten Stand Jahr 2005 ca. 20-25 Euro/Stück. Alle Radlager sind Typ 6004 2RS. Bis 2003 hatte SKF den Typ 6004-2rsi im Programm, aktuell ist der Typ 6004-2rsh, der bessere Abdichtungen haben soll. Anhand der Bezeichnungen kann also schonmal grob das Alter abschätzen ;o)))

Im Vorderrad selber gibt es zwei Lager und im vorderen Bremsankerblech gibt es zwei Lager. Das Vorderrad läuft auf den zwei Lagern und Dank geringer Lasten auf dem Vorderrad gibt es mit diesen Lagern selbst auch wenig Probleme. Was Probleme macht ist der Lagersitz, d.h. das Radlager löst sich in der Felge und macht Geräusche (klackert) bei warmer Felge. Die zwei hintereinanderliegenden Lager im vorderen Bremsankerblech machen auch nur eine kleine Winkelbewegung, beim einfedern des Fahrzeuges. Defekte an diesen Lagern sind mir eigentlich nicht bekannt.

Im rechten Hinterrad sind auch zwei Lager verbaut. Die Lager haben nur geringe Wegezurückzulegen, genauer gesagt den Weg der Differenzstrecke zwischen rechter und linker Spur. Ein Lagerschaden hier wäre mir neu, es gibt aber u.U. das gleiche kleine Problem wie beim Vorderrad. Das innere Lager löst sich aus der Verpressung und macht Geräusche. Das ganze ist sicherheitstechnisch kein Problem, das Lager kann ja nicht weg, aber es nervt halt. Es sind schon verschiedene Lösungsansätze versucht worden, ich hatte mit Loctite die besten Erfolge.

Im linken Hinterrad gibts keine Lager, sondern den kraftschlüssigen Übergang von der Achse zum Hinterrad. … von irgendwoher muss ja der Vortrieb kommen.

Ärger können die Lager in der Hinterradaufhängung machen. Lagerschaden kündigen sich langsam und geräuschvoll an. Vor dem Totaldefekt kann man noch eine ganze Weile fahren, zudem ja zwei Lager hintereinander eingebaut sind. Man sollte aber nicht zulange warten, mir wurde schon von zerstörten Hinterachsen berichtet, nachdem sich das Lager festgefressen hatte.

Die Lager tragen die Achse. Von seiten des Motorraums kann Feuchtigkeit und Sand eindringen. Teilweise wurden einseitig gekapselte Lager eingebaut, mit der offenen Seite zueinander. Auch die äußere Kapselung kann aber mit den Jahren undicht werden, so dass Sand eindringen kann und das Lager zerstört. Das mahlen der Lager ist ein Fehler, in einem anderen Fall ist mir auch schon die äußere Lagerschale gerissen. Welches Lager ist´s denn?

Diagnose

Rauszufinden welches Lager defekt ist, kann ganz schön schwierig sein. Die Karosserie trägt den Schall so dass die Lokalisierung schwierig ist. Notfalls müsst Ihr ausprobieren.

Eine Metode ist den Körperschall des Lagers auf den Kopf zu leiten: Schraubenzieher möglichst dicht an den vermuteten Kandidaten aufsetzten und Lager bewegen. Je näher man dem Schaden kommt, desto lauter es wird's.

Ein Lager kann man prüfen wenn es noch eingebaut ist. Wenn das Fahrzeug aufgebockt ist kann man die Achse von Hand drehen und nach Vibrationen spüren.

Besser ist das Bremsankerblech abzuziehen und den Finger anstatt der Achse durch das Lager zu stecken, das gibt zwar schwarze Finger, aber man hat die beste Fehlerdetektion. Defekte Lager sind leicht zu erkennen an dem „rubbeligem“ Lauf der Kugeln. Bei defekten Lager ist die innere Lauffläche der Kugeln beschädigt, so dass es an bestimmten Positionen hakt beim drehen. Ist der Lagerschaden weiter vorangeschritten, kann die Lauffläche rings herum beschädigt sein, und das ganze Lager hat axial Spiel. Bei gekapselten Lagern gibt es seitlich einen schwarzen Kunststoffring der manchmal schon thermisch verformt ist. In Härtefällen ist auch mal der äußere Lagerring gerissen. Ein Lager dass in Ordnung ist, sollte sanft laufen.

Lagertausch hinten

Es gibt für den Lagertausch hinten wie für alle anderen Arbeiten das Reparaturhandbuch. Ich beschreibe hier wie ich es mache.

Das Hinterrad muss abgebaut werden. Wenn das Rad öfters schon mal runter war sollte es recht einfach abzuziehen sein, falls nicht… gibts mehrere Methoden. Die Werkstattmethode ist die, mit dem Dreibein-Abzieher. Wer das Rad mit dem Dreibein Abzieher runterzieht muss aufpassen dass man die Felge nicht beschädigt, da das Alu recht spröde ist.

<Ralf´s Pfuscher Methode ein> Verriegelt die Haube und löst die Radmutter bis sie nur noch zwei bis drei Umdrehungen hält, also Luft zwischen Rad und Radmutter ist. Setzt Euch neben das Fahrzeug und rüttelt ordentlich mit beiden Händen am Rad. Wohlgemerkt bei nicht aufgebocktem Fahrzeug, da das el sonst ggf. vom Wagenheber fällt. Üblicherweise wird das Rad so recht schnell locker und rutscht auf der Achse vor bis zur Mutter </Ralf´s Pfuscher Methode aus>

Als nächstes muss das Bremsankerblech von der Achse. Die SW 17 Muttern rechts und links am Bremsankerblech müssen raus, auf die kleinen Abstandhalterringe achten. Das Blech selber geht meistens auch nicht freiwillig runter. Auch hier kann man sehr vorsichtig (!) den Abzieher am Blech ansetzen. Das Bremsankerblech bricht leicht.

Das Werkstatthandbuch sieht hier ein Spezialwerkzeug mit dem vom Motorraum her auf das Blech geklopft werden kann. Gut wäre mit einem Kantholz an der Achse entlang auf das Blech, bzw den Teil der die Achse umschließt zu klopfen. In allen hartnäckigen Fällen ist etwas Kriechöl an die wichtigen Stellen sinnvoll.

Ich empfehle das Bremssystem nicht zu öffnen, d.h. das Ankerblech am Fahrzeug zu lassen. Die folgenden Aktionen müssen deshalb nahe am Fahrzeug passieren.

Wenn Ihr das Bremsankerblech abhabt kommt die Fingerprobe, siehe oben.

Wir fangen je nach Werkzeug einfach an… Vor den Lagern ist ein Sicherungsring der zuerst entfernt werden muss. Für den Sicherungsring braucht man eine stabile (!) Sprengringzange um diesen zusammenzudrücken und herauszunehmen. <Ralf´s Pfuscher Methode ein> Zur Not habe ich den Sicherungsring auch schon mit zwei kleinen Schraubendrehern rausgekriegt… </Ralf´s Pfuscher Methode aus>

Lasst das Fahrzeug jetzt soweit wie möglich ab, damit man das Bremsankerblech mit dem „Gesicht“ auf den Boden legen kann. Damit man den Radbremszylinder nicht beschädigt sollte man unter den Lagersitz ein Holz unterlegen. Hilfreich ist Kriechöl zwischen Lagersitz und Bremsankerblech zu sprühen, als erster Vorbote für die Lager… „jetzt müsst Ihr raus“. Das Kriechöl kann man übrigens schon einsprühen sobald man das Rad abhat, dann kann es etwas länger einwirken und sich verteilen. Wenn das Bremsankerblech jetzt auf dem Gesicht liegt kann man sich eine „große Nuß“ aus dem Rätschenkasten holen. Die Nuß sollte auf dem inneren Lagerring aufsetzen. An die Nuß macht man eine Verlängerung um dann von hinten die Lager rauszuschlagen. Je nach Werkzeugqualität kann man dieses dabei beschädigen. Vielleicht weiß noch jemand eine bessere Methode. Normalerweise sollten die Lager so rausgehen. Vorsicht wenn die Lager am Boden aufsetzen gehts nicht mehr weiter… Es kann sein dass dieser Punkt des Lageraustreibens hartnäckig wird, zumindest ists mir schon geschildert worden. Bei mir lief´s bisher problemlos mit der Methode.

Axiale Kräfte, insbesondere Schläge zerstören Lager!

Mit Schlägen ausgebaute Lager sind voraussichtlich nach dem Ausbau defekt oder zumindest vorgeschädigt. Man kann das Lager etwas schonen, wenn man nach jedem Schlag das Lager etwas dreht, dann kommt zumindest nur ein Schlag pro Stelle.

Den Lagersitz und die Achse säubern und etwas einfetten, dann können die neuen Lager eingebaut werden. Beim Einbau der neuen Lager muss man etwas behutsamer vorgehen als beim Ausbau… die Lager werden ja noch gebraucht.

Das erste Lager wird angesetzt und eines der alten Lager draufgelegt. Mit einem Gummihammer kann man jetzt auf das obere, alte Lager schlagen bis das neue Lager im Lagersitz verschwunden ist. Jetzt wird das alte Lager gegen das zweite neue Lager getauscht. Über ein kleines Holzstück klopft/schlägt man die zwei Lager soweit möglich rein. Paßt auf dass ihr die seitliche Kunststoffabdeckung des Lagers nicht verletzt. Das Holzstück sollte größer sein als der äußere Lagerring.

Vermutlich bekommt Ihr die Lager auf diese Weise nicht tief genug hinein, so daß man wieder zu der Nuß-Methode geifen muß. Jetzt sollte eine große verwendet werden, die exakt auf dem äußeren (!) Lagerring aufsitzen. Überträgt man die Schläge über den inneren Ring, bekommt das Lager bzw. die Kugeln diese Schläge voll ab. Wenn man auf den äußeren Lagerring schlägt bekommt den Kugeln praktisch nichts ab. Spätestens jetzt wird einem klar dass das Fett im Lagersitz nicht schlecht gewesen ist (wäre)?

Der restliche Zusammenbau sollte einfach sein. Sicherungsring > Bremsankerblech>Rad mit Abstandsscheiben.

Probefahrt… wars das richtige Lager??????

Auch in der Motorhalterung sind insgesamt zwei Lager eingebaut. Schäden an diesen Lagern gab es schon, sind aber eher selten. Die meisten Lagerschäden gab es hier, wenn jemand nach einem Achsbruch die Achse gewechselt hat und die Lager beim Einbau beschädigt hat. Der Lager - Typ: 6005 2RS. Zu empfehlen sind C3 Lager mit erhöhter Lagerluft. Die Achse läuft leichter. KFZ-Werkstätten können die Lager umpressen. Und wenn man sich nicht traut, sollte man die Achse mit dem kleinen Mittelteil des Motorhalters zu bestellen.

Auf der Achse gibt es eine Randierung welche die Lager fixieren. Auch diese Lager kann man selber tauschen, allerdings hier muß man besonders drauf achten, dass man keine Querkräfte auf die Lager bringt. Ich habe auch diese Lager schon mit der Klopmethode gewechselt. Die Gefahr die Achse zu beschädigen ist aber sehr hoch.

Bilder:

www.ralfwagner.de_mini_bilder_produkti_v_ein300.jpg www.ralfwagner.de_mini_bilder_hinterachse500.jpg

Siehe auch

Links

cityel_radlager.txt · Zuletzt geändert: 2008/06/05 10:28 (Externe Bearbeitung)