Hotzenblitz

Die erste Pressevorstellung

Geistesblitze in der Schwarzwald-Idylle

Pressebilder aus der Pressevorstellung im Hotel Interconti Stuttgart

 

Idee und Entstehung des EL SPORT

Im Südwesten Deutschlands wurde das Automobil vor 104 Jahren erfunden. Heute werden die Werbestrategen nicht müde, uns zu versichern, daß die Wiege des Automobils auch seine aktuelle Kultstätte ist. Innovationen im Automobilbau - die kommen aus Sindelfingen, Zuffenhausen, allenfalls noch aus München. Aber aus dem Hochschwarzwald?

Auf der Fahrt von Stuttgart hinauf nach Ibach kreuzen die Statusträger des deutschen Automobilbaus zuhauf. Bis kurz hinter dem Schluchsee, wo die steile Strecke nach St. Blasien von der B 500 abzweigt. Ab dort herrscht Schwarzwaldidylle pur.

Ibach liegt in einem weitgestreckten Talkessel. Von einer Anhöhe überblickt man durch die dünne Bebauung die schmale Straße, die sich um die Häuser und durch die Wiesen schlängelt. Doch wer hinter dieser ldylle dörfliche Schläfrigkeit vermutet, der irrt

Keine Scheu vor Vorbildern
Die Hotzenwälder sind ein unabhängiger Stamm und noch nie in ihrer Geschichte unter der Knute von irgend jemand gestanden. Solche Menschen lassen sich auch von den Mächtigen der Straße nicht einschüchtern. Bei einer Zusammenkunft im Wohnblockhaus der ortsansässigen Firma Ibacher Ökobau beschließen deren Geschäftsführer Peter Zumkeller, Rainer Schmid und Thomas Schwarz zusammen mit Thomas Albiez, der in ihren Häusern die Elektroinstallationen besorgt, den Etablierten der Automobilbranche zu zeigen, wie man ein zeit-gemäßes und umweltgerechtes Auto baut. "Es sollte eine neue Form von Auto werden: kleiner, leichter, sauberer - und schöner", sagt Thomas Albiez. Das war 1989.

Ein Jahr später haben die Amateure erkannt, daß der Autobau professionelles Management erfordert. Sie fackeln nicht lange und gründen eine Firma. Thomas Albiez wird Geschäftsführer, Edgar Blasi und Thomas Schlegel kümmern sich um Verwaltung und Organisation.

Bald nimmt das Projekt Gestalt an: Harold Schurz gibt dem zukünftigen Auto ein Design-Gesicht, Mathias W tirmle, Thomas Efler, Andreas Klasen und Rudi Bauer bauen das Modell. Gemeinsam mit der schweizerischen Firma Schwaller Motorsport konstruieren sie den Rohrrahmen und passen den Antrieb ein. Thomas Albiez und Klaus Rümmele installieren die Kraftquelle. Die Kunststoffhaut erhält von Bernd Blasi und der Bad Säckinger Firma Jeromin ihre leuchtendrote Farbe. Besonderen Wert legen die Konstrukteure auf die passive Sicherheit ihres Automobils; die ist bei den kleinen Autos mit alternativen Antrieben häufig noch ein Problem.

Die Experten von der schweizerischen Firma Schwaller verstehen sich auf Sicherheit: schließlich bauen sie normalerweise Rennwagen der Formel 1

Was fehlt noch? Vieles natürlich, was ein Auto erst fahrtüchtig macht Wir überspringen das hier. Nach 19 Monaten jedenfalls steht der "Hotzenblitz 2000" fahrbereit in der lbacher Werkstatt. Den Decknamen haben sie ihm gegeben, weil Ibach im Hotzenwald liegt und die Idee für den Teufelskerl wie ein Blitz in seine Väter fuhr.

Gute Ideen überzeugen

Ein Auto zu entwickeln und zu bauen kostet Geld. Natürlich investieren die Ibacher nicht Milliarden-beträge wie die Etablierten. Aber der Hotzenblitz frißt ein tiefes Loch in die Firmenkasse. Ein Sponsor muß her. Als mal wieder alle zusammen sind, schlägt der Blitz ein zweites Mal ein: ?Bei einem Tag der offenen Tür der lbacher Ökobau kamen wir auf die Idee, den Herrn Alfred Ritter, auch Eigen-tümer der Firma Paradigma, die ökologische Heizsysteme herstellt, anzurufen?. Als wenn´s sonst nichts wäre! Im Juli 1990 beteiligen sich Alfred Ritter und seine Schwester Marli Hoppe-Ritter an dem Projekt der kleinen Automobilfirma.

Der erste Prototyp des EL SPORT, wie der Hotzenblitz schließlich zur Erinnerung an seine Paten und Förderer getauft wird, ist fertig, der zweite in Arbeit. Die renommierte Auto-Zeitschrift "auto, motor und sport" bescheinigt dem Elektro-flitzer glänzende und pfiffige Detaillösungen und stellt ihn neben die Versuchsautos E 1 von BMW und Chico von Volkswagen. Besonders stolz sind Thomas Albiez und seine Mitstreiter auf den wissenschaftlichen Beistand des Systemforschers und Autokritikers Frederic Vester. Er hat den EL SPORT in sein vieldiskutiertes Buch "Ausfahrt Zukunft" aufgenommen. Als herausragende Entwicklung für den Verkehr des Jahres 2000.